Bei
der Pool-Party in Pernitz hatte ich mir eine Verkühlung zugezogen, die ich aber
innerhalb von drei Tage mit meinen homöopathischen Mittelchen – ich glaube halt
dran – in den Griff bekam. Nicht in den Griff bekam ich allerdings die
Aktenberge im Büro, zeitweise hatte ich alleine die Arbeit von vier Leuten zu
erledigen... . Zeitweise kam ich mir wie Sysyphus vor!
Dementsprechend mager gestaltete sich mein Training – wenn man das überhaupt so
nennen kann – in den letzten beiden Wochen. Voriges Wochenende zwei
Straßentrainings absolviert, nach denen ich total k.o. war. Einzig ein paar
Fitness-Studio besuche mit der neu erworbenen Jahreskarte waren am Programm.
Gestern das passable Wetter genützt und 65 Kilometer ins Klostertal geradelt.
Dabei hatte ich trotz geringer Belastung einen relativ hohen Puls. Samstagabend
war es dann um 18.11 Uhr endlich soweit: Wintersonnenwende! Jetzt geht´s
endlich lichtmäßig schön langsam wieder bergauf.
Dementsprechend
mit geringen Erwartungen fuhr ich also zum 3. Lauf des Bernhard Kohl-Cross-Cups.
Bei der Morgenrunde mit den Hunden konnte ich Sonnenschein genießen, aber schon
unten im Tal herrschte Nebel. Nummer geholt und danach zwei Trainingsrunden
gedreht. Die Streckenbauer hatten wieder einen genialen Cross-Kurs ausgesteckt
und hatten die Brigittenauer Bucht mit etlichen Kilometern Absperrbändern in
ein rot-weiß-rotes „Meer“ verwandelt. Als Highlight gab es eine „Schnecke“ zu
bewältigen – Österreich-Premiere! Während einige sehr ambitionierte Fahrer auf
der Rolle aufwärmten oder sonstwie in der Gegend herumhüpften, gönnte ich mir
noch ein halbstündiges Nickerchen. Zum Glück hatte ich mir den Wecker am Handy
gestellt, sonst hätte ich wohl den Start verschlafen. Das Entspannungsseminar
Anfang Dezember hatte sich also doch bezahlt gemacht :).
Somit also recht entspannt begab ich mich zur Startaufstellung, nahm zur
Abwechslung mal relativ weit vorne Platz und schon ging´s los! Den Start gut
erwischt und bald meinen Rhythmus gefunden. Abgesehen von ein paar kleineren
„Tauchern“ kam ich auf dem selektiven Kurs gut über die Runden. Natürlich nicht
mit so viel Nachdruck, als beim ersten Lauf im November, aber immerhin. Genial die vielen Anfeuerungsrufe der „Fans“, so oft „Michi kumm“, „Gemma
Michi“ und „Zsah au Michi“ rufen gehört, habe ich wohl zuletzt im Kindergarten
:)
Das
Rennen verlief recht kurzweilig, zuerst matchte ich mich mit Luki Leitner, den
ich verlor, nachdem er auf der Schrägfahrt abrutschte, dann mit David Krestan,
der allerdings nach einen Kettenriss am Anfang schon eine Runde Rückstand hatte
und nur mehr Abschnittsweise sein Können aufblitzen ließ und schließlich mit
Georg Tatzreiter.
Besonders Bemerkenswert die Fairness im Fahrerfeld, egal, ob schnellere oder
langsamere. Wenn ich mich da an die Gemetzel und Schreiduelle vor ein paar
Jahren erinnere … .
Die
letzten drei Runden ließ meine Kraft merklich nach. Erfreulich dagegen, dass
ich erstmals in dieser Saison keine Rückenschmerzen bekam. Das
Fitnessstudio-Training dürfte also diesbezüglich Wirkung zeigen. In der letzten
Runde überholte mich dann mein „alter“ Querkollege Karl Langegger. Ich startete
in der „Schnecke“ einen Gegenangriff und konnte Karl tatsächlich in den engen
Windungen innen überholen. Bei der Ausfahrt überholte mich Karl zurück, beim
Antritt vor der Zielgeraden kam ich allerdings aus dem Pedal und so musste ich
mich in diesem Duell der Quer-Dinos (mit Karl habe ich schon Mitte der 80er
Jahre Rennen bestritten, damals hatte ich gegen ihn allerdings nicht den Funken
einer Chance) um die goldene Ananas geschlagen geben. Letztendlich Rang 24 und 4. Master, bin mit meinem Auftritt zufrieden.
Am Ende überraschte mich mein Präsident mit einem LAS Victory Helm in
Vereinsfarben. Den hatte er letztes Jahr im Internet entdeckt, war aber dann
nirgends lieferbar. Zufällig ist es auch noch das Weltmeistermodell Sven Nys,
also eigentlich ein bissl Amtsanmaßung :)
Jetzt
hoffe ich auf typisches Weihnachtswetter, also schneefrei und warm :), um noch
ein paar Straßentrainings im Hinblick auf die Weltmeisterschaft machen zu
können. Die Startliste füllt sich ja schon von Tag zu Tag – auch prominente
Namen wie die Berner-Brüder und der oftmalige luxemburgische
Profi-WM-Teilnehmer Pascal Triebel haben ihre Nennung abgegeben!
Die Starterliste Men 45-49
Video des Veranstalters der Master WM
Michael Schenk, 22.12.2014