Sonntag, 22. Dezember 2013

Michael Schenk: Wie zuletzt im Kindergarten … Bernhard Kohl-Cup #3 Brigittenauer Bucht

Bei der Pool-Party in Pernitz hatte ich mir eine Verkühlung zugezogen, die ich aber innerhalb von drei Tage mit meinen homöopathischen Mittelchen – ich glaube halt dran – in den Griff bekam. Nicht in den Griff bekam ich allerdings die Aktenberge im Büro, zeitweise hatte ich alleine die Arbeit von vier Leuten zu erledigen... . Zeitweise kam ich mir wie Sysyphus vor!
Dementsprechend mager gestaltete sich mein Training – wenn man das überhaupt so nennen kann – in den letzten beiden Wochen. Voriges Wochenende zwei Straßentrainings absolviert, nach denen ich total k.o. war. Einzig ein paar Fitness-Studio besuche mit der neu erworbenen Jahreskarte waren am Programm. Gestern das passable Wetter genützt und 65 Kilometer ins Klostertal geradelt. Dabei hatte ich trotz geringer Belastung einen relativ hohen Puls. Samstagabend war es dann um 18.11 Uhr endlich soweit: Wintersonnenwende! Jetzt geht´s endlich lichtmäßig schön langsam wieder bergauf. 


Dementsprechend mit geringen Erwartungen fuhr ich also zum 3. Lauf des Bernhard Kohl-Cross-Cups. Bei der Morgenrunde mit den Hunden konnte ich Sonnenschein genießen, aber schon unten im Tal herrschte Nebel. Nummer geholt und danach zwei Trainingsrunden gedreht. Die Streckenbauer hatten wieder einen genialen Cross-Kurs ausgesteckt und hatten die Brigittenauer Bucht mit etlichen Kilometern Absperrbändern in ein rot-weiß-rotes „Meer“ verwandelt. Als Highlight gab es eine „Schnecke“ zu bewältigen – Österreich-Premiere! Während einige sehr ambitionierte Fahrer auf der Rolle aufwärmten oder sonstwie in der Gegend herumhüpften, gönnte ich mir noch ein halbstündiges Nickerchen. Zum Glück hatte ich mir den Wecker am Handy gestellt, sonst hätte ich wohl den Start verschlafen. Das Entspannungsseminar Anfang Dezember hatte sich also doch bezahlt gemacht :).

Somit also recht entspannt begab ich mich zur Startaufstellung, nahm zur Abwechslung mal relativ weit vorne Platz und schon ging´s los! Den Start gut erwischt und bald meinen Rhythmus gefunden. Abgesehen von ein paar kleineren „Tauchern“ kam ich auf dem selektiven Kurs gut über die Runden. Natürlich nicht mit so viel Nachdruck, als beim ersten Lauf im November, aber immerhin. Genial die vielen Anfeuerungsrufe der „Fans“, so oft „Michi kumm“, „Gemma Michi“ und „Zsah au Michi“ rufen gehört, habe ich wohl zuletzt im Kindergarten :) 


Das Rennen verlief recht kurzweilig, zuerst matchte ich mich mit Luki Leitner, den ich verlor, nachdem er auf der Schrägfahrt abrutschte, dann mit David Krestan, der allerdings nach einen Kettenriss am Anfang schon eine Runde Rückstand hatte und nur mehr Abschnittsweise sein Können aufblitzen ließ und schließlich mit Georg Tatzreiter.
Besonders Bemerkenswert die Fairness im Fahrerfeld, egal, ob schnellere oder langsamere. Wenn ich mich da an die Gemetzel und Schreiduelle vor ein paar Jahren erinnere … . 


Die letzten drei Runden ließ meine Kraft merklich nach. Erfreulich dagegen, dass ich erstmals in dieser Saison keine Rückenschmerzen bekam. Das Fitnessstudio-Training dürfte also diesbezüglich Wirkung zeigen. In der letzten Runde überholte mich dann mein „alter“ Querkollege Karl Langegger. Ich startete in der „Schnecke“ einen Gegenangriff und konnte Karl tatsächlich in den engen Windungen innen überholen. Bei der Ausfahrt überholte mich Karl zurück, beim Antritt vor der Zielgeraden kam ich allerdings aus dem Pedal und so musste ich mich in diesem Duell der Quer-Dinos (mit Karl habe ich schon Mitte der 80er Jahre Rennen bestritten, damals hatte ich gegen ihn allerdings nicht den Funken einer Chance) um die goldene Ananas  geschlagen geben. Letztendlich Rang 24 und 4. Master, bin mit meinem Auftritt zufrieden.

Am Ende überraschte mich mein Präsident mit einem LAS Victory Helm in Vereinsfarben. Den hatte er letztes Jahr im Internet entdeckt, war aber dann nirgends lieferbar. Zufällig ist es auch noch das Weltmeistermodell Sven Nys, also eigentlich ein bissl Amtsanmaßung :)


Jetzt hoffe ich auf typisches Weihnachtswetter, also schneefrei und warm :), um noch ein paar Straßentrainings im Hinblick auf die Weltmeisterschaft machen zu können. Die Startliste füllt sich ja schon von Tag zu Tag – auch prominente Namen wie die Berner-Brüder und der oftmalige luxemburgische Profi-WM-Teilnehmer Pascal Triebel haben ihre Nennung abgegeben!

Die Starterliste Men 45-49

Video des Veranstalters der Master WM

Michael Schenk, 22.12.2014