Dienstag, 25. Oktober 2016

Richard Rettegi: Ein Wochenende zum vergessen

Samstag Europameisterschaft der Master in Trnava (SK).

Der Kurs war technisch nicht so extrem anspruchsvoll. Eher viele Geraden mit 180 Grad Kurven, einige Böschungen aber keine Gemeinheiten eingebaut. Daher wollte ich unbedingt einen Top 10 Platz. Am Start in der 3. Reihe, eigentlich ganz ok, die Startgerade bissl zu kurz um nach ganz vorne  fahren zu können, bin daher vernünftig gefahren und dem Horror in den Innenkurven ausgewichen. Nach ein paar Kurven fuhr mir ein Pole komplett über das Vorderrad und drängte mich fast vom Kurs ab. Eigentlich wollte ich mich im Laufe des Rennens revanchieren aber dazu kam es nicht. Kurz darauf stürzte er genau einen Meter vor mir und ich konnte nicht mehr ausweichen und musste auch zu Boden. Das war echt sehr doof, denn den guten Platz vorne verloren, Kette unten, bis man das alles wieder gerichtet hat und aufs Rad gestiegen ist, ist mehr als eine halbe Minute vergangen. Die dahinter gestarteten Damen sind auch schon an mir vorbei als ich wieder aufs Rad gestiegen bin. Also eine Aufholjagt hingelegt, ohne Taktik, einfach voll, egal wo. Zuerst die Damen überholt und dann in das Herrenfeld hineingefahren. Ich konnte noch etliche Fahrer überholen und kam als 15. Ins Ziel. Eigentlich eine gute Platzierung, nur wenn man weiß daß mehr drinnen gewesen wäre ist das halt nicht so schön. 





Sonntag im Kaiserwald in St. Pölten am Start. 

Den Jammer vom Vortag eigentlich noch nicht abgehakt, ohne Ambitionen am Start. Irgendwie habe ich es geschafft doch in der 4. Reihe zu stehen und halbwegs vorne weg zu fahren. Auf der Startgeraden dann komischerweise gute Beine gehabt und etliche überholt und relativ weit vorne in den Wald eingebogen. Dort konnte ich mich lange an den guten Leuten anhängen und mitfahren. Hat mich eigentlich gewundert. Aber das Schicksal wollte es eben, daß das Wochenende kein gutes wird, so kamen mir Steine in der 5. von 6 Runden in die Schaltung, das Schaltwerk blockierte und riss vom Rahmen ab. Toll, wenigstens kein Sturz. Also Rad geschultert und zu Fuß in die Wechselzone zuerst laufend, aber dann wars schon wurscht, gemütlich zurückgegangen und das Ersatzrad genommen um wenigstens kein DNF im Ergebnis stehen zu haben. Die Spitze ist da gerade an mir vorbei und ich hatte eine Minusrunde kassiert. Also die letzte Runde gemütlich heimgefahren ohne Stress, da wäre mir fast kalt geworden bei den 3° Grad. Durchs Ziel, Schaden begutachtet und ja, gesehen daß ich das ohne Ersatzteile nicht so schnell reparieren kann, wenigstens hat es die Schaltung überlebt. Platz 59 von 82 ist halt nicht das was man sich vorstellt. Vor allem wenn man unter den Top 20 war.

Ich kann nur hoffen, daß nächste Woche der Pechteufel nicht nochmals zuschlägt ...

Richard Rettegi, 25.10.2016